FRANZ BAUMGARTNER


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Jörg Carlsson

Katalogtext VIDA Museum Schweden

 

Was muss man denn wissen, muss man überhaupt etwas wissen, wenn man sich Franz Baumgartners Bilder anschaut? Muss man wissen, dass Franz Baumgartner 1962 in Kleve, Deutschland, geboren wurde? Dass er zunächst in Köln bei Professor Marx (1985-1989) und dann an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Professor Krieg (1989-1993) studiert hat? Dass er mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet wurde? Dass seine Werke in mehreren europäischen Ländern, Deutschland, Italien, Österreich, Niederlande und nun eben auch in Schweden ausgestellt wurden und werden? Muss man wissen, wer seine Vorbilder sind? Welche Künstler ihn beeinflusst haben? Welche Rolle Fotografien für seine Werke spielen?

Was soll ich denn über Dich und Deine Malerei schreiben, habe ich Franz Baumgartner gefragt. Schreib aus Deiner Perspektive, aus der des Sammlers, der seit langem mit den Bildern lebt. Theoretisches gibt es schon genug zu lesen über meine Kunst. So lautete seine kurze Antwort.

Im Jahr 2000 sah ich zum ersten Mal Franz Baumgartners Bilder. Das war im Detmolder Schloss, eine Ausstellung der Lippischen Gesellschaft für Kunst. Viel Grau. Viel mattes Grün. Eine Straßenlaterne. Große Leinwände mit einem Streifen Grün und grauem Himmel bis ins Unendliche. Es waren Landschaften als Stillleben. Vereinzelt sah man Zeugnisse des Menschen in ihnen, die besagte Straßenlaterne, Schläuche auf einem Parkplatz mit leeren Blumenbottichen, eine gepflügte Ackerfurche mit einem grauen Wolkenhimmel darüber. Es reichte mir nicht, diese Bilder in der Ausstellung angesehen zu haben, ich musste diese Welt, die mich so direkt und tief ansprach mit nach Hause nehmen. Da meine finanziellen Mittel recht begrenzt waren, sollte es die "Ackerfurche" sein, ein kleinformatiges Bild, das auch heute noch zu meinen Favoriten zählt. Da auch der Schlossherr, Prinz zur Lippe, zu den Interessenten für dieses Bild gehörte, musste ich mehrfach mit ihm telefonieren, bis er es mich kaufen ließ. Telefonate mit Prinzen gehörten für mich nicht zum Alltäglichen, und so ist mir diese Geschichte für immer in Erinnerung geblieben. Besonders das "Durchlaucht" in der Anrede des Prinzen.